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Kritik, Kritik - wir wollen Kritik!

Wie kann man sich verbessern, ohne korrigiert zu werden? Woher weiß man, ob man eines unserer Hörspiele hören sollte, wenn nicht durch andere Meinungen?

Wir sammeln von allen Seiten des Netzes Rezensionen unserer Werke um Euch noch besser informieren zu können. Und um uns natürlich noch weiter zu verbessern.

Zwischen 1959 und 1965 schrieb Rod Serling mit The Twilight Zone Fernsehgeschichte.  In 156 Episoden entführte die Serie ihre Zuschauer in eine Welt jenseits des Alltäglichen und überraschte mit Pointen,  welche oft psychologisch doppelbödig, sarkastisch oder auch bisweilen makaber waren. Inspiriert von diesem Klassiker haben die Mindcrusher Studios im letzten Jahr die kostenlose Hörspielserie Lightstreams ins Leben gerufen, die ich kürzlich für mich entdeckt habe..........

Mit den "Lightstreams" bringen die mindcrusher eine Reihe von phantastischen Kurzgeschichten. In der ersten Ausgabe erzählt Falk T. Puschmann eine pointierte Geschichte, in der Protagonist Evan einen sehr merkwürdigen Tag erlebt. Zum Inhalt kann man nicht mehr schreiben, ohne dass man hier zuviel verraten würde.

Die Soundgestaltung ist sehr ordentlich und schafft die nötige mysteriöse Atmosphäre, die die Geschichte als Kulisse braucht.

Die technische Umsetzung darf als gelungen bezeichnet werden, hält man sich vor Augen, dass die Mindcrusher-Produktionen kostenlose Produktionen unter Creative Commons Lizenz sind.

Mit dem eigentlichen Hörspiel ist es bei den Mindcrushers nicht genug. Zusätzlich werden zu allen Produktionen absolut professionelle Quasi-Cover (eine Titelgrafik in Stil und Größe eines CD-Covers) angeboten.

LIGHTSTREAMS 2 kommt schon komplexer und länger daher als noch IM SCHATTEN DES VERSTANDES. Die originelle Story könnte tatsächlich aus den OUTER LIMITS stammen. [...] Doch gerade die erdachten Bilder, mit denen die vorhandenen Lücken gefüllt werden, machen den wahren Horror von CHARLOTTE aus. An dieser Art des Storytelling können sich namhafte Labels noch etwas abschauen.

Die Sprecher machen ihre Sache durch die Bank sehr gut, bedenkt man den semiprofessionellem Chrakter. In den Szenen, in denen Charlotte mit wechselnden Stimmen spricht, fällt auch die gute technische Betreuung der Produktion auf.

Im dritten "Lightstream" folgt man bei den mindcrushern dem bewährten Konzept: Eine pointierte Kurzgeschichte, die mit gewohnt soliden Mitteln umgesetzt wurde. Der Plot ist recht durchdacht, führt den Hörer mit einem einfachen Kniff auf eine falsche Fährte, um ihn am Ende noch ordentlich zu überraschen. Stilistisch erinnert das an die Schreckmümpfelis des DRS.

Dieser Reihe wird man sowohl inhaltlich, und zum Teil auch in der Umsetzung durchaus gerecht. Insofern sind Fans des kleinen Hörspielschauers eingeladen, auch bei den "Lightstreams" mal vorbeizuschneien.

Das unerwartete Grauen, das über eine Durchschnittsfamile hereinbricht wird für eine Horrorstory immer wieder gerne bemüht. Der Erfolg hierbei steht und fällt mit der Personenzeichnung, die in HITZE außerordentlich gut gelungen ist. Es ist schon eine großartige Leistung des Autors, die Personen in diesen wenigen Minuten (das Hörspiel läuft gut 11 Minuten) derart plastisch zu zeichnen, so dass auch ein Mitfühlen möglich ist.

Für eine Hobbyproduktion sind die LIGHTSTREAMS allgemein auf einem sehr hohen Niveau angesiedelt. Beispielsweise ist nicht hörbar, dass die Stimmen aus verschiedenen Quellen stammen. Alles wirkt "aus einem Guss". Hier sind die Macher gewissenhaft und kompromisslos bei der Sache.

Lars Havemann schrieb das Hörspiel „Hitze“ 2009 für die Lightstreams-Serie der MindCrushers und produzierte es mit seinen Kollegen von Das Büro des Todes.

Darin wird erzählt, wie eine Hitzewelle eine Stadt erfasst und eine gestresste Mutter den Verstand verliert. Wahrnehmung und Wirklichkeit der Frau verschwimmen und man begleitet sie in dieser Welt, bis zu ihrem endgültigen Kollaps. Ein schönes, heißes Kurzhörspiel.

Lightstreams 006 - Das Ende der Welt


Skript: Frank Hammerschmidt
Lektorat: Oda Plein und Lars Havemann
Schnitt und Regie: Frank Hammerschmidt
Musik und Endmastering: Jean Pierre Böhm
Casting und Produzentin: Oda Plein
Sound/Effekte: Frank Hammerschmidt, Jan Boysen und freesound.org
Coverdesign und Artwork: Sebastian Hartmann
Mindcrusher Studios  2011
15 Min.




Mit:
Erzähler: Marco Ansing
Harvey Boone: Clemens Nicol
Mrs Richardson: Insa Müller
Barkeeper: Timo Landsiedel
Junge: Niklas Wagner 
Police Officer: Oliver Scheffel
Dr. Grant: René Wagner 

sowie Tabitha Hammer als Stimme aus den Lightstreams
und Markus Raab als Bewahrer



Harvey Boone ist Privatdetektiv und soll für eine Klientin deren Bruder aufspüren. Dieser ist ebenso wie ein Freund von ihm spurlos verschwunden. Als sich Boone an die Ermittlungen macht, stellt er schnell fest, dass die beiden nicht die einzigen sind, die vermisst werden.

Bemerkungen:

Diesmal beehrt Frank Hammerschmidt die Reihe "Lightstreams" und legt mit "Das Ende der Welt" ein kurzes, aber pointiertes Hörspiel vor. Die Geschichte beginnt sehr klischeehaft mit einem typischen Marlowe-Opening. Das nimmt man zunächst als unoriginell wahr, man wird aber im Laufe des Hörspiels erfahren, dass dies nicht nur Sinn macht, sogar zwingend notwendig ist.

Die Geschichte überzeugt mit ein paar kurzen Wendungen, die den Hörer schon überraschen können. Gerade dann, wenn sich eine gewisse Vorahnung über den weiteren Verlauf festigt, kippt die Geschichte in eine ganz andere Richtung. Der Sprung ist zwar nicht überragend originell, erfüllt aber seinen Zweck und überrascht. Damit nicht genug, es gelingt auch noch, den durch die Auflösung etwas seicht gewordenen Plot mit einem bitterbösen Ende zu versehen.

Auch die Regie liegt in Händen von Frank Hammerschmidt, was die Sache einerseits erleichtert, da er die Geschichte auch so umsetzen kann, wie er sie sich erdacht hat. Zum anderen fehlt aber auch ein evtl. weiteres Korrektiv.

Gerade wegen der dezentralen Produktionsweise und der - insbesondere im Hinblick auf das Stimmalter - sehr eingeschränkte Besetzungsmöglichkeit, ist es ungeheuer schwierig, eine makelose Umsetzung zu gewährleisten. Auch hier muss man diesbezüglich ein paar Abstriche machen. Hier und da klingt es etwas zu bemüht, um wirklich zu überzeugen.


"Das Ende der Welt" ist ein Hörspiel, das insbesondere durch überraschende Wendungen im Plot überzeugen kann; Es ist eine gut erzählte und pointierte Kurzgeschichte, auch wenn sie nicht vor Originalität strotzt. Leichte Schwächen gibt es bei der Umsetzung, auch wenn hier der Großteil den Besonderheiten der Produktionsweise geschuldet ist.

Meine Wertung: +
 
 
 

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